Kinder lieben das Chaos. Aufräumen und Ordnung schaffen müssen sie hingegen erst lernen.

Aber wie lernen Kinder aufzuräumen? Der folgende Blog Beitrag gibt kleine Hilfestellungen, die als Tipps und nicht als Geheimrezept zu verstehen sind 🙂

„Sie können es einfach nicht", so ist es, und das hängt wohl einfach damit zusammen, dass Kinder noch nicht zwischen Ordnung und Unordnung unterscheiden können, beziehungsweise Unordnung nicht so wahrnehmen, wie wir Erwachsenen. Und was nicht wahrgenommen wird kann auch nicht stören.

In der frühen Kindheit (ca. 2.-3. Lebensjahr) strebt das Kind nach Autonomie, Stolz und einem festen Willen. Es möchte ohne Hilfe etwas tun dürfen und sich selbst als Handelnder positiv wahrnehmen. Im zweiten Lebensjahr durchlebt das Kind enorme Fortschritte in der Grob- und Feinmotorik, sowie in der sprachlichen und kognitiven Entwicklung. Das Kind lernt seine Umgebung Stück für Stück besser kennen und verstehen.

Im dritten Lebensjahr entsteht ein Interesse für Ordnung. Kinder sortieren gerne, räumen Schubladen aus und wieder ein. Nun kann das Streben nach selbstständigen Tun wunderbar aufgegriffen werden.

1.
Motivation zum Aufräumen

Transparenz schaffen

Die Aufforderung aufzuräumen wird wohl nie große Begeisterung hervorrufen, aber dennoch macht der Ton die Musik. Um Kinder nicht abrupt aus ihrem Spiel zu reißen, kann es hilfreich sein, das Aufräumen anzukündigen. Zum Beispiel „Ich sehe du baust gerade einen großen Turm. In 10 Minuten räumen wir auf. Ich bin gespannt wie hoch dein Turm dann sein wird“.
Wenn es dann wirklich (in 10 Minuten) ans Aufräumen gehen soll können Rituale angewendet werden. Beispielsweise könnte gemeinsam mit dem Kind ein Aufräumlied gesungen oder abgespielt werden, sodass das Aufräumen behutsam eingeleitet wird… “Eins, zwei, drei das Spielen ist vorbei…”

Klare Anweisungen

Kinder brauchen klare und genaue Anweisungen. Mit Aufforderungen wie „Räum bitte dein Zimmer auf“ / “Räumt bitte die Gruppe auf” sind Kinder schnell überfordert. Sie brauchen präzise Anweisungen. „Leg die Puppe in ihr Bett“, „Räum die Bausteine in diese Kiste“, „Stell die Töpfe in die Küche“. Wichtig ist es Schritt für Schritt aufzuräumen und nicht alle Anweisungen gleichzeitig zu geben.

Kisten und Visualisierung

Um Ordnung zu schaffen ist es vorteilhaft Kisten bereitzustellen. Wenn Kinder genau wissen, wo die Spielsachen hingehören, fällt es ihnen leichter Ordnung zu schaffen. Auch Visualisierungen können beim Aufräumen helfen. Wenn beispielsweise auf der Kiste für die Bausteine auch ein Foto der Bausteine ist, wissen die Kinder genau, wo was hingehört. Am besten fotografiert man das vorhandene Spielzeug und druckt die Fotos aus.

Wertschätzung

Gebautes muss auch mal stehen bleiben dürfen. Wichtig ist hierbei zu unterscheiden, ob gerade einfach nur Chaos herrscht und das Kind sich vor dem Aufräumen drücken möchte, oder ob stundenlang geduldig an einem kreativen Meisterwerk gearbeitet wurde.
Außerdem ist es hilfreich, das Kind mit dem Chaos nicht alleine zu lassen. Das Aufräumen kann als gemeinsame Qualitätszeit genutzt werden, sodass das Kind versteht, dass Spielen und Aufräumen zusammengehören.   

Verständliches Lob

Das Kind soll lernen, dass das Aufräumen zum normalen Familienalltag/ Kitaalltag dazugehört. Deshalb ist es wichtig, nicht übertrieben zu loben, sondern dem Kind Rückmeldungen zu geben. Hierbei geht es also darum zu benennen, was das Kind gemacht hat. Das Aufräumen sollte sprachlich begleitet werden.
Wenn das Kind das Aufräumen jedoch verweigert, empfehlt es sich, eine Konsequenz anzukündigen. Jedoch sollte die Konsequenz unmittelbar mit der Situation zu tun haben. Zum Beispiel, dass das Spielzeug, das im Weg liegt dann für eine gewisse Zeit weggesperrt werden muss.

2. Buchempfehlungen

Die folgenden zwei Bücher können als Unterstützung dienen, das aktuelle Thema gemeinsam mit dem Kind zu bearbeiten. Es ist wichtig, darüber zu sprechen, präsent zu sein und das Kind für das Thema zu sensibilisieren.

Kinder müssen das Aufräumen erst lernen.